Geschichte und Wilhelm-Kempf

Bischof Wilhelm Kempf am 10.8.1906 in Wiesbaden geboren, studierte am Priesterseminar in Fulda, an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom (dort 1928 Dr. phil; 1981 Dr. theol. h. c. durch die Universität Tübingen) und an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen der Jesuiten in Frankfurt/Main Philosophie und katholische Theologie.

Am 8.12.1932 empfing er im Dom zu Limburg die Priesterweihe und erhielt seine erste Seelsorgestelle als Kaplan in Höhn-Schönberg (Westerwald) zugewiesen. Dann wurde er dann Hauskaplan im Kloster Tiefenthal und Rektor am St. Josephshaus in Dernbach, ehe er im Jahre 1936 das Amt eines Geheimsekretärs des Limburger Bischofs Dr. Antonius Hilfrich antrat. Wenige Monate vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurde Wilhelm Kempf als Kaplan an die St. Antonius-Pfarrei in der Innenstadt von Frankfurt/Main versetzt und amtierte von 1942 bis 1949 als Pfarrer in Frankfurt-Heilig Geist. Nachdem ihn das Limburger Domkapitel zum Bischof gewählt hatte, ernannte ihn Papst Pius XII. am 28.5.1949 zum Bischof von Limburg. Am 25.7.1949 erhielt er im Limburger Dom die Bischofsweihe.

Seine Amtszeit lässt sich in drei Abschnitte unterteilen: in die Restaurierungs- und Aufbauphase bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (Wiederaufbau zerstörter Kirchen, Integration der Heimatvertriebenen, Neuerrichtung von Pfarreien in den Großstädten Wiesbaden und Frankfurt), die Zeit des Konzils, zu dessen Subsekretären der Limburger Bischof gehörte, und des Aufbruchs in der katholischen Kirche und die Zeit des Umbruchs und der Krise der Kirche in einer sich stürmisch verändernden Welt seit dem Jahre 1966.

Bischof Wilhelm Kempf war ein kommunikativer, fortschrittlicher, dabei tieffrommer Bischof und galt vielen Christen als ein Zeichen der Hoffnung, d. h. als ein Mann, der zuhören konnte und Verständnis für Andersdenkende aufbrachte.

Mit Erreichen der Altersgrenze bat er den Papst um Entpflichtung von seinem Bischofsamt. Diesem Wunsch wurde mit Wirkung vom 11.8.1981 stattgegeben. Gut ein Jahr am 9.10.1982 später starb Bischof Wilhelm Kempf in seiner Geburtsstadt an einem Herzinfarkt und wurde am 16.10.1982 im Limburger Dom beigesetzt.