Architektur

  • Architekten: Kammerer + Belz, Kucher und Partner (KBK Architekten, Stuttgart)

  • Planungs- und Bauzeit: 1980 - 84

  • Auszeichnungen: Deutscher Architekturpreis 1985, Architekturpreis des Landes Hessen 1986

Die Stadt im Haus

Das Gebäude spiegelt eine kleine Stadt mit Räumen zum Arbeiten, mit Plätzen für Geselligkeit, Entspannung, mit Orten der Meditation und des Gebets wider, die um die zentrale "Straße" gruppiert sind. Das durchgehende Glasdach der "Straße" lässt die Sicht des Himmels zu.  Die Elemente des Hauses und ihre Bedeutung finden zur entwurfsbestimmenden Analogie: Die Stadt im Haus - als Abbild für menschliche Beziehungen in räumlicher Ordnung. Entlang einer inneren Straße organisieren sich, städteähnlich gefügt, die unterschiedlichen Raumgruppen und stiften vielfältige Orte der Begegnung und der Kontemplation. Das Glastor und die Straße laden ein in die Häuser des Hauses. Die transparente und großzügig Bauweise mit weiten Fluren und Gängen, Fenster und Nischen öffnen die Wände, die Decken führen nach oben mit Blick zum Himmel: das gibt Anstöße zum Nachdenken und fordert zur Stellungsnahme. In der Mitte des Tagungshauses befindet sich der „Markt“, an dem die verschiedenen Bereiche zusammenlaufen. Die Tagungsstätte beherbergt Orte der Versammlung und der Meditation, der Arbeit und des Wohnens.

Der Meditationsraum lädt mit seiner Lichtführung zur inneren Einkehr ein und beeindruckt durch ein Glasfenster von Johannes Schreiter.
Wandbild „Triptiychon“ in den Georgstuben

Das in Freskotechnik gemalte Triptychon in den Georgstuben stammt von Klaus Balke. In den drei Fenstern erhalten Sie zunächst Ausblick auf drei Landschaften: auf den Westerwald (das Kannenbäckerland), auf den Rheingau (Weinberge) und auf Frankfurt (Äppelwoi).

Durch einzelne im Bild versteckte Gebäude werden zusätzlich nochmals Gegenden aus dem Bistum markiert: Im linken Bild finden Sie die Bonifatiuskirche in Wiesbaden und die Michaelskapelle in Kiedrich. Das mittlere Fenster enthält den Limburger Dom und die Abteikirche Marienstatt im Westerwald, das rechte Bild verweist auf die Dome von Wetzlar und Frankfurt. Der Künstler hat sich in den Farben orientiert am Ziegelrot der Mauer sowie am Grau der Fugen. Im Meditationsraum lädt das Glasfenster von Professor Scheiter zur Betrachtung und zum Nachdenken ein.